Wladimir Kaminer

Bulgakow

Wladimir Kaminer reflektiert über Geschichten als Honig der Menschheit und Bulgakows Einfluss.

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Ich glaube, dass unsere menschliche Zivilisation ähnlich wie die der Bienen organisiert ist, dass auch hier etwas gesammelt und regelmäßig abgepumpt wird. Nur was ist das für eine Substanz, was ist der Honig der Menschen, wie sieht er aus, wie schmeckt er? Ihre Geschichten sind dieser Honig. Auch Menschen teilen sich, wie die Bienen auf, es gibt unter ihnen Krieger, Soldaten, Arbeiter, Reisende und Mütter, die für den Nachwuchs sorgen. Sie alle produzieren Geschichten. Und dann gibt es da noch einige Schriftsteller, die ihre Geschichten aufschreiben, sie in Buchstabenhonig verwandeln. Sie sorgen für die Nachhaltigkeit in der Welt, dafür, dass, wenn wir nicht mehr da sind, unsere Taten und Wörter, unsere Geschichten, dieser ganze Buchstabenhonig ein anderes, uns unbekanntes Leben versüßt. Leider sind die meisten Schriftsteller völlige Luschen, es gibt nur ganz wenige auf der Welt, die richtig guten Honig machen können und deren Werke Unsterblichkeit beanspruchen können. Einer von ihnen ist Michail Bulgakow. Als Vierzehnjähriger habe ich den Autor Michail Bulgakow und seinen magischen Roman "Meister und Margarita" verschlungen. Es war damals das wichtigste russische Buch, das meine Generation wie kein anderes Werk geprägt und für den Rest des Lebens beeinflusst hat.
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