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Märchenstunde

Märchenstunde - Folge 154 - Die Wichtelmänner

Brüder Grimm

Ein gemütliches Märchen über Wichtelmänner und einen armen Schuster, der durch ihre Hilfe reich wird.

Ungekürzt
9 Minuten

Vom Herausgeber

Ein armer, rechtschaffener Schuster lässt sein letztes Leder abends geschnitten auf dem Tisch liegen. Am nächsten Morgen findet er ein makelloses Paar Schuhe. Der Käufer zahlt auch mehr als gewöhnlich dafür. So kann er jetzt schon Leder für zwei Paar einkaufen, und das geht so fort, bis er wohlhabend ist. Da bleibt er mit seiner Frau einmal nachts auf und sieht zwei kleine, nackte Männchen die Schuhe machen. Auf Idee seiner Frau legen sie das nächste Mal Kleider und Schuhe für die Wichtel hin. Die ziehen sie an und singen "Sind wir nicht Knaben glatt und fein? Was sollen wir länger Schuster sein!" Dann tanzen sie hinaus und kommen nicht wieder. Dem Schuster geht's fürs Leben gut. Ein armes, fleißiges Dienstmädchen findet eine schriftliche Einladung von Wichtelmännern als Taufpatin. Auf Zureden seiner Herrschaft geht es mit drei Wichteln in einen hohlen Berg, wo alles klein und prächtig ist. Auf ihr Bitten bleibt es drei Tage lang in Freude und geht mit den Taschen voll Gold. Daheim ist die Herrschaft schon gestorben, denn es waren sieben Jahre. Einer Mutter wurde ihr neugeborenes Kind von Wichtelmännern mit einem Wechselbalg mit dickem Kopf und starren Augen vertauscht, der nur isst und trinkt. Auf den Rat der Nachbarin setzt sie ihn auf den Herd und kocht in zwei Eierschalen Wasser, damit er lacht. Da sagt er: "Nun bin ich so alt / wie der Westerwald, / und hab nicht gesehen, daß jemand in Schalen kocht." Und lacht, worauf Wichtelmänner das rechte Kind wiederbringen.
Vom Herausgeber
Ein armer, rechtschaffener Schuster lässt sein letztes Leder abends geschnitten auf dem Tisch liegen. Am nächsten Morgen findet er ein makelloses Paar Schuhe. Der Käufer zahlt auch mehr als gewöhnlich dafür. So kann er jetzt schon Leder für zwei Paar einkaufen, und das geht so fort, bis er wohlhabend ist. Da bleibt er mit seiner Frau einmal nachts auf und sieht zwei kleine, nackte Männchen die Schuhe machen. Auf Idee seiner Frau legen sie das nächste Mal Kleider und Schuhe für die Wichtel hin. Die ziehen sie an und singen "Sind wir nicht Knaben glatt und fein? Was sollen wir länger Schuster sein!" Dann tanzen sie hinaus und kommen nicht wieder. Dem Schuster geht's fürs Leben gut. Ein armes, fleißiges Dienstmädchen findet eine schriftliche Einladung von Wichtelmännern als Taufpatin. Auf Zureden seiner Herrschaft geht es mit drei Wichteln in einen hohlen Berg, wo alles klein und prächtig ist. Auf ihr Bitten bleibt es drei Tage lang in Freude und geht mit den Taschen voll Gold. Daheim ist die Herrschaft schon gestorben, denn es waren sieben Jahre. Einer Mutter wurde ihr neugeborenes Kind von Wichtelmännern mit einem Wechselbalg mit dickem Kopf und starren Augen vertauscht, der nur isst und trinkt. Auf den Rat der Nachbarin setzt sie ihn auf den Herd und kocht in zwei Eierschalen Wasser, damit er lacht. Da sagt er: "Nun bin ich so alt / wie der Westerwald, / und hab nicht gesehen, daß jemand in Schalen kocht." Und lacht, worauf Wichtelmänner das rechte Kind wiederbringen.

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