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Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 3

Bastian Sick

Bastian Sick beleuchtet humorvoll und informativ Sprachunfälle in seiner Kolumne.

From the publisher

Dass Bastian Sick in seiner Sprachkolumne die Themen nicht ausgehen, liegt einerseits in der Natur der Sache. Andererseits wächst mit dem Bekanntheitsgrad des Zwiebelfischs auch die Zahl der Zusendungen von Sprachunfällen, welche wiederum Stoff für neue Kolumnen liefern. Insofern dürfen wir uns noch auf viele Folgen von Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod freuen. Monieren könnte man höchstens, dass einem beim Hörbuch etwa ein Drittel der Kolumnen der Buchausgabe vorenthalten werden. Aber dieses leidige Kürzen kennt jeder Hörbuchfan ja zur Genüge und man hat sich schon fast daran gewöhnt.
Zu bemerken ist zweitens, dass der Autor seit Folge 2 selber liest. Folge 1 wurde noch vom Schauspieler Rudolf Kowalski ganz exzellent zu Gehör gebracht. Aber auch Bastian Sick liest tadellos -- er hatte auf seinen Lesetourneen auch viel Gelegenheit zu üben --, mit überraschend klarer, jungenhafter Stimme. Und er macht sogar bei Zitaten in schwäbischer oder bayrischer Mundart (z.B. ein Satz mit fünffacher Verneinung "Koana hod neamois ned koa Geld ned ghabt") eine gute Figur, was für einen gebürtigen Holsteiner wahrlich keine Selbstverständlichkeit ist.

Ansonsten geht es wieder so unterhaltsam, witzig und lehrreich zu, wie man das gewohnt ist. Für Zwiebelfisch-Fans sind die Themen allerdings nicht neu: Öffentliche Sprachverhunzung (diesmal im Visier: die Bundesbahn und Fußballprofis), grassierende Schaumschlägerei mit überflüssigen Vorsilben (absenken statt senken, vorwarnen statt warnen, anmieten statt mieten; und auch das ebenso falsche wie unausrottbare "vorprogrammieren") oder bis zur Lustigkeit verdrehte Redewendungen. Auch der Tod des Genitivs ist - wie wir ebenso besorgt wie amüsiert vernehmen -- ein andauerndes Phänomen. Bedroht wird er nicht nur vom bösen Dativ, sondern auch vom "Vonitiv", was doppelt bedenklich ist, wenn so doppeldeutige Schlagzeilen die Folge sind: "Mutter von vier Kindern erschlagen!" --Christian Stahl
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Dass Bastian Sick in seiner Sprachkolumne die Themen nicht ausgehen, liegt einerseits in der Natur der Sache. Andererseits wächst mit dem Bekanntheitsgrad des Zwiebelfischs auch die Zahl der Zusendungen von Sprachunfällen, welche wiederum Stoff für neue Kolumnen liefern. Insofern dürfen wir uns noch auf viele Folgen von Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod freuen. Monieren könnte man höchstens, dass einem beim Hörbuch etwa ein Drittel der Kolumnen der Buchausgabe vorenthalten werden. Aber dieses leidige Kürzen kennt jeder Hörbuchfan ja zur Genüge und man hat sich schon fast daran gewöhnt.
Zu bemerken ist zweitens, dass der Autor seit Folge 2 selber liest. Folge 1 wurde noch vom Schauspieler Rudolf Kowalski ganz exzellent zu Gehör gebracht. Aber auch Bastian Sick liest tadellos -- er hatte auf seinen Lesetourneen auch viel Gelegenheit zu üben --, mit überraschend klarer, jungenhafter Stimme. Und er macht sogar bei Zitaten in schwäbischer oder bayrischer Mundart (z.B. ein Satz mit fünffacher Verneinung "Koana hod neamois ned koa Geld ned ghabt") eine gute Figur, was für einen gebürtigen Holsteiner wahrlich keine Selbstverständlichkeit ist.

Ansonsten geht es wieder so unterhaltsam, witzig und lehrreich zu, wie man das gewohnt ist. Für Zwiebelfisch-Fans sind die Themen allerdings nicht neu: Öffentliche Sprachverhunzung (diesmal im Visier: die Bundesbahn und Fußballprofis), grassierende Schaumschlägerei mit überflüssigen Vorsilben (absenken statt senken, vorwarnen statt warnen, anmieten statt mieten; und auch das ebenso falsche wie unausrottbare "vorprogrammieren") oder bis zur Lustigkeit verdrehte Redewendungen. Auch der Tod des Genitivs ist - wie wir ebenso besorgt wie amüsiert vernehmen -- ein andauerndes Phänomen. Bedroht wird er nicht nur vom bösen Dativ, sondern auch vom "Vonitiv", was doppelt bedenklich ist, wenn so doppeldeutige Schlagzeilen die Folge sind: "Mutter von vier Kindern erschlagen!" --Christian Stahl

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